6.4.12

Jahreshauptversammlung und Wahl vom 17.3.12

Bericht über dieJahreshauptversammlung und Wahl am 17. März 2012
Bisheriger Vorstand wurde einstimmig wieder gewählt
Neuer Mast am hinteren Reithstück in der Planungsendphase
Bürgermeister Fritzsch soll „Freiwillige Selbstverpflichtung“ der Betreiber einfordern

Die Vorsitzende der rund 300 Mitglieder starken Initiative mobilfunksenderfreie Wohngebiete Schlüchtern e. V., Christiane Euler, stellte Ihren umfangreichen Rechenschaftsbericht vor.
Sie berichtete detailliert über die neuesten Forschungsberichte die Mobilfunkschäden bestätigen, sowie über neue Funktechniken wie LTE, TETRA-Behördenfunk und DSL Breitbandversorgung via Glasfaserkabel. Außerdem schilderte sie, dass zahlreiche Verhandlungen des Vorstands mit Bürgermeister Fritzsch und dem Sachbearbeiter für Bauverwaltung, Herrn Tobias Orth, sowie mit anderen Verantwortlichen in Politik und Verwaltung – unter ihnen Stadtverordnetenvorsteherin Frau Luise Meister und Ortsvorsteher Herrn W.D. Rothmaler– geführt wurden.
Dabei ging es stets um das Thema „Umsetzung des von den Stadtverordneten einmütig beschlossenen Mobilfunkkonzepts u.a. um die Verhinderung der Montage von UMTS Antennen an den unteren Mast am Hohenzeller Weg.
Die Montage der UMTS Antennen sollte auf Empfehlung von Dipl.-Phys. Dr. Peter
Nießen am oberen 37 m hohen Mast im Wald erfolgen, was jedoch letztlich an den bestehenden Verträgen von E-Plus und dem Hessischen Rundfunk und deren mangelnder Bereitschaft zu Kompromissen scheiterte, so dass die Antennen doch am unteren Mast angebracht wurden.
Darüber waren „ImoWoS“ und viele betroffene Mitglieder sehr verärgert.
Eine einwandfreie Mobilfunkversorgung bei gleichzeitig minimaler Strahlenbelastung der Bevölkerung ist gerade bei der Topografie von Schlüchtern sehr gut möglich, bestätigte Dr. Nießen.
Aktuell geht es der Initiative zufolge jetzt um den Standort des neu zu bauenden Mastes – 40 m hoch mit 3 Installationsbühnen – am hinteren Reithstück.
Der ursprünglich vorgesehene Standort habe man wegen des Einspruchs des Straßenverkehrsamtes verschieben müssen. Bürgermeister, Bauamt und Betreiber hätten sich deshalb für ein anderes Grundstück am hinteren Reithstück entschieden.
Die Initiative „ImoWoS“ wurde von Anfang an nicht in die Grundstücksfindungen mit einbezogen. Dr.Nießen, Ersteller des Mobilfunkkonzepts, begutachtete jedoch persönlich vor Ort den neuen Standort , machte zwei neue Prognoseberechnungen und stellte folgendes fest:
Der Standort ist wegen seiner topografisch erhöhten Lage und der großen Masthöhe (40m) grundsätzlich sehr gut für eine strahlungsminimierte Mobilfunkversorgung geeignet.
Dass bei der vorliegenden Planung (Worst Case Werte) trotzdem vergleichsweise hohe Immissionen auftreten ist ausschließlich auf die technische Ausgestaltung der geplanten Sendeanlage zurückzuführen. Die geplante Sendeleistung ist wesentlich höher, als dies zur Erreichung der im Mobilfunkversorgungskonzept der Stadt Schlüchtern vorgesehenen Versorgungsziele erforderlich ist. Eine Reduzierung der Sendeleistung zum Beispiel auf ein Drittel der jetzt vorgesehenen Werte, würde die Immissionen ebenfalls auf ein Drittel reduzieren, die Versorgungsqualität aber nur unwesentlich verringern. Der Experte Dr. Nießen sprach sich außerdem auch für die optimale Einstellung der Abstrahlwinkel aus, sowie für Verhandlungen mit den Betreibern über die Reduktion der Sendeleistung.
Einmütig forderte die Versammlung in ihrem Beschluss Bürgermeister Falko Fritzsch und alle Magistratsmitglieder auf, in ihren Verhandlungen mit den Betreibern immer wieder mit Nachdruck darauf zu drängen, dass diese ihre erneuerte „Freiwillig Selbstverpflichtung“ auch in die TAT umsetzen, damit die Bevölkerung vor unnötiger Strahlenbelastung geschützt wird und die Berechnungen für eine strahlungsminimierte Mobilfunkversorgung auch realisiert werden.
Die Betreiber, so die Vorsitzende, haben öffentlich die Erklärung abgegeben, beim Ausbau ihrer Mobilfunknetze den“ menschlichen Faktoren“ absoluten Vorrang einzuräumen.
Sie umfassen u.a. “Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit zum Verbraucher-, Umwelt und Gesundheitsschutz und zu dauerhaften vertrauensbildenden Maßnahmen beim Ausbau der Mobilfunknetze“ Wenn sich die Betreiber konsequent an ihre selbst gesetzten Ziele hielten, könnten viele Konflikte beim Netzausbau vermieden und eine bessere Transparenz gegenüber Bürgerinnen und Bürgern gesichert werden.
Bei all diesen Bemühungen gelte es, sich auch an der Resolution des Europarats an die Mitgliedsstaaten vom 27.5.2011 zu orientieren, der u.a. präventive Grenzwerte für die Höhe von Langzeitexpositionen durch Mikrowellen in allen Innenbereichen empfiehlt, welche mit dem Vorsorgeprinzip übereinstimmen und nicht mehr als 1000 Mikrowatt pro Quadratmeter überschreiten.
Außerdem sollen die Grenzwerte für Mobilfunkantennen nach dem ALARA-Prinzip reduziert werden, das heißt: So niedrig wie vernünftiger Weise erreichbar!
In ihrem Schlussresümee führte die Vorsitzende aus, dass Sparkassenvorsitzender Herr Thomas Maus in einem Telefongespräch erklärte, dass die Sparkasse beabsichtige umzubauen, und dass alle Antennen vom Dach der Sparkasse abgebaut werden müssen.

Anschließend erfolgte die Neuwahl des Vorstands einstimmig.
Als Wahlleiter fungierte Herr Herbert Leskopf.
Es wurden wieder gewählt:
1. Vorsitzende Christiane Euler
2. Vorsitzender Wolfgang Walther
3. Schriftführer Ernst Müller-Marschhausen
4. Kassiererin Heike Orth
Beisitzer:
Wolf-DieterRothmaler
Elvira Reuter
Birgit Neumann (BUND)
Dr. Marion Braun
Dr. Frank Kopp